Nachbarschaft, lokales Gewerbe, das eigene Quartier – in den letzten Monaten wurde unser globaler Lebensstil gehörig durcheinander gewürfelt und andere Dinge traten in den Vordergrund. Wie wichtig die nächste Umgebung sein kann wird spätestens dann bewusst, wenn die Mobilität sich auf ein Minimum beschränkt.
Wir haben das grosse Glück mit den Zürcher Stadtkreisen 3, 4 und 5 von Quartieren umgeben zu sein, mit deren Vielfalt kein anderes Quartier mithalten kann. Zu Zeiten des Lockdowns und darüber hinaus hat sich die wunderbare Beschäftigung eingeschlichen, die Gegend zu Fuss zu erkunden. Ausgedehnte Spaziergänge ohne Ziel, ohne Zeitdruck und mit offenen Augen sind eine besondere Art den Raum um einen herum wahrzunehmen und kennenzulernen.
Es gibt sogar eine ganze Wissenschaft zu diesem Thema: Die Promenadologie – oder Spaziergangswissenschaft – entstand in den 1980ern und wurde vom Schweizer Soziologen Lucius Burckhardt gegründet. Darin geht es um die Wahrnehmung des städtischen Raums – und das zu Fuss. Ziel ist es, ganz bewusst die Umwelt wahrzunehmen und mit dieser kulturwissenschaftlichen Methode zu reflektieren.
Wir haben unsere Entdeckungen, die zeitlosen Klassiker und Lieblingsorte zusammengefasst, um zum Spaziergang einzuladen. Mit vielen der Orte arbeiten wir zusammen und haben sie durch unsere Jahre im Architektur- und Immobilienbereich kennengelernt. Aus ihnen ist das Netzwerk entstanden, das unseren Lebens- und Arbeitsalltag ausmacht und das wir nicht mehr missen möchten.
PS: Hier gibt es das Buch zur Spaziergangswissenschaft, das im Martin Schmitz Verlag 2006 veröffentlicht wurde.
PPS: Wenn wir schon von lokalem Einkaufen sprechen hier noch ein Profi-Tipp für den Bücherkauf: Wenn man direkt beim Verlag statt bei den grossen Online-Händler wie amazon bestellt, verdient der Verlag mehr daran.
