Neue Rituale und alte Werte: die Coronazeit am Tellhof

Endlos weit weg scheint er bereits, dabei sind es noch nicht mal drei Monate, als der Ausnahmezustand die Welt ergriff. Noch immer sind wir im Corona-Modus und werden es in einer gelockerten Form vermutlich noch eine Weile bleiben.

Auch am Tellhof kehrte Mitte März mit den Schliessungen der Restaurants, Cafés und der Verlagerung des Alltags ins Homeoffice eine ungewohnte Stille ein. Die Menschen waren plötzlich an einen Ort gebunden, der uns im Immobilienbereich allzeit beschäftigt: das Zuhause. In dieser Zeit war es uns wichtiger, zu beobachten, wie sich das Leben neu formatiert und zu reflektieren, statt die Welle des digitalen Überangebots weiter zu füttern.

Doch wenn uns die letzten Wochen und Monate des entschleunigten Alltags, der erzwungenen neuen Organisationsformen und der veränderten Bedingungen unseres Lebens- und Bewegungsraums etwas gelehrt haben, dann dass das Leben immer seinen Weg findet. Ein Glück!

Dass wir in der privilegierten Rolle sind, das so zu sehen, verpflichtet uns umso mehr darüber nachzudenken, wie die Welt – und wir in ihr – mit dieser kollektiven Erfahrung umgehen.

Inzwischen ist der Tellhof wieder erwacht und trotz Abstandsregelungen wieder von dem erfüllt, das uns nun noch wichtiger erscheint als sowieso schon: das Gemeinsame. Beim Arbeiten, beim Austausch, beim Essen und bei all den Momenten dazwischen.

Das war es auch, das uns die erfüllendsten Momente während des Lockdowns bereitet hat, die wir trotz der widrigen Umstände, die sie bedingt haben, nicht missen wollen.

Flexibel bleiben
Eigentlich war für 2020 an der Ecke der Lager-/Langstrasse mit dem LAGERHAUS, einem kombinierten Hostel-, Restaurant- und Veranstaltungskonzept, ein ganz anderes Projekt geplant. Da lange nicht klar war, wie schlimm die Situation für die Spitäler wirklich werden würde und von offizieller Seite wurde vorgesorgt. Das ehemalige Altersheim wurde kurzerhand in ein Notfallspital umfunktioniert, in dem Infizierte hätten untergebracht werden können. Da alles furchtbar schnell gehen musste, packte die Immobilienkosmos-Crew selbst mit an und stellte innerhalb einer Woche die Infrastruktur mit auf.

Zuwachs am Tellhof
Für die beiden Farbgestalterinnen von Burkhard & Fata hätte der Einzug in ihr neues Atelier am Tellhof anders laufen sollen. Nach diversen wunderbaren Zwischennutzungen, hat der Raum nun endlich seine Bestimmung gefunden und wird mit dem wunderbaren Blick auf Architektur aus der Perspektive von Farb- und Materialgestaltung bereichert.

Gelati-Pause
«Gelati-Wetter ist immer» haben uns diejenigen gelehrt, die es am besten Wissen müssen: das Crew von Gelati Tellhof. Einzige Ausnahme ist (und bleibt hoffentlich) eine globale Pandemie. Als sich die Türen des Ladenlokals schlossen, reaktivierten Ginny und Dani Kissling ihre grüne Daumen und zauberten auf der Tellhof-Terrasse eine Pflanzenoase, dank der die Bewohnerinnen und Bewohner in den Genuss eines Gartens mitten in der Stadt gekommen sind. (Vielen, vielen Dank!)

Picknick-Momente
Wie so vielen hat es auch uns bei den ersten Sonnenstrahlen schnell nach Draussen gezogen. Der täglich gestattete Spaziergang liess sich optimal mit einem kleinen Picknick über Mittag verbinden.

Neue Rituale
Auch die Bar- und Club-Szene der Stadt bangte um ihre Existenz und fand mit cheerstosupport eine Initiative, die beiden Parteien aushalf: Vorgemixte Cocktails der besten Bars aus Zürich und Basel, die immer freitags ausgeliefert wurden. Das linderte die Sehnsucht, weckte die Vorfreude und sorgte für ein neues Ritual: Den Freitags-Apero im Office in kleiner Gruppe.

Zuflucht
Nach einigen Wochen werden die eigenen vier Wände irgendwann eng – vor allem, wenn man sie mit anderen teilt. Kommt dann noch eine Geburtstagsfeier dazu, die selbst im abgespecktesten Rahmen der zulässigen Personenzahl ihren Raum fordert, müssen manchmal eben Leute weichen. Wenn es ein 15. Geburtstag ist, ist klar, dass das die Wahl da schnell auf die Eltern fällt. Kurzzeitig ausquartiert fanden sie jedoch am Tellhof – mit privatem Filmscreening und Catering aus dem GÜL – eine adäquate Alternative.

Natürlich gab es auch schwierige Momente während des Lockdowns, doch angesichts der vielen Herausforderungen der letzten Monate konzentrieren wir uns lieber auf das Gute, das uns stetig begleitet. Wir freuen uns, es auch weiterhin am Tellhof mit Menschen teilen zu können – auch mit ein paar Metern abstand.

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