Der Tellhof wächst weiter: Als dritter Streich des Umbaus folgt das Mehrfamilienhaus an der Zwinglistrasse 18, das sich mit der Tellstrasse 20 und dem grünen Hofgebäude zu einer Art Dreieck verbindet. Die Umbauarbeiten sind in vollem Gang und bis Ende November 2019 sollte das Haus aus dem Baujahr 1880 in neuer Frische erstrahlen. Dabei begleiten uns Architekt Beat Nievergelt und die Farbgestalter Burkhard & Fata.
Das durchgehende Licht von Hof- und Strassenseite spielte von Anfang an eine zentrale Rolle in diesem Bauvorhaben. Wir wählten den Begriff «Atelierhaus», einen Ausdruck, der für uns «Licht, Funktionalität und ein eigener Charakter» bedeutet. Diesen untermalen wir mit der Materialisierung. Die sorgfältige Wahl der einzelnen Elemente richtet sich auf hochwertig und auch etwas eigene Materialien, die aber bewusst auf die einfache Bauweise des Hauses abgestimmt sind.
Visualisierungen der neuen Fassade und der Hofseite:
Fassade und Hof
Beim Gebäude handelt es sich um ein schmales, von beiden Seiten eingefasstes Haus. Die Architektureingriffe und Farbgestaltung reagieren mit zwei unterschiedlichen Seiten auf die Nachbarschaft. Die Strassenseite präsentiert sich in historischer Anmutung, wo sich die einzelnen Bauteile farblich voneinander absetzen und in sich einen ausgewogenen Farbklang bilden. Um mehr Licht einzufangen, wird in jeweils einem der beiden Zimmer zur Strasse ein Fenster nach unten gezogen und mit einem kleinen Balkon ergänzt. Unprätentiös und selbstverständlich, so als wären sie bereits zur Gründungszeit dagewesen.
Die Farbgebung der Hofseite agiert mit dem urbanen Innenhof, ohne mit dem Hofgebäude farblich zu konkurrieren – das vergraute Lila ist eine feine Reaktion auf das Grün. Das Haus öffnet sich in Richtung Hof. Das zeigt sich auch im leicht angepassten Grundriss: das kleinste Zimmer wird aufgehoben und in die Fläche der Wohnküche integriert, die sich mit der grossen, neuen Fensterfront und den zusätzlichen Balkonen auf den Innenhof ausrichtet. Die Balkone zeigen sich als neues Element, im dem sie als rohes Material (Feuerverzinkung) als Gesamtkonstruktion an die Fassade anlehnen.
Im Innern des Hauses
Im Treppenhaus bleibt die alte Treppe bestehen. Sie wird nicht gestrichen und zeigt den Lauf der Zeit, wird nur mit einem neuen Linoleum belegt, der auf den Wohnetagen zweifarbig ist. Die Wände bleiben im grauen Grundputz nackt, um mit einer einfachen Malerei geschmückt zu werden. Diese Referenz zollt den alten, verloren gegangenen Details Tribut. Die Böden der Wohnungen sind bis auf das Bad gegossener und geschliffener Anhydrit. Die Granitofliesen im Bad weisen mit ihrer Körnung eine ähnliche Optik wie der hellgraue Anhydrit auf und bilden das buntere Pendant dazu.
So viel steht bereits fest und anderes – wie zum Beispiel die Frage nach der Beleuchtung im Treppenhaus – wird sich in den nächsten Wochen klären. Wer mitverfolgen möchte, wie sich die Zwinglistrasse in den nächsten Monaten entwickelt, sollte unbedingt unserem Instagram-Account folgen: @immobilienkosmos.