Die Baustelle des Wohnhauses an der Tellstrasse hat uns die letzten Monate in Beschlag genommen, doch eigentlich sind wir schon viel länger mit an der Planung der verschiedenen Details beschäftigt.
Die Bauherrschaft, Material- und Farbspezialistinnen und der Architekt des Projekts haben sich in langen Sitzungen zu so ziemlich allem ausgetauscht, was es für einen Umbau zu entscheiden gibt. Über das Ergebnis sind wir sehr glücklich, denn durch die intensive Recherche zur Geschichte der Liegenschaft und des Quartiers und der langen Suche nach Materialien, die diese widerspiegeln, ist ein Umbau entstanden, der das Gebäude nach aktuellen Wohnstandards modernisiert hat, ohne die Vergangenheit zu verleugnen.
Ein Mix aus alt und neu
Das fünfstöckige Gebäude wurde im Jahre 1893 erbaut und hat sich aus baulicher Sicht stetig weiterentwickelt. Wir haben weitestgehend versucht, die ursprünglichen Materialien zu erhalten; die Holztäfelungen und Zimmertüren der Wohnungen beispielsweise waren in so gutem Zustand, dass sie nach ein wenig Aufarbeitung wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück konnten.
Wo dies nicht möglich war, haben wir sorgfältig ausgewählt, um stilgerechte, langlebige Alternativen zu verbauen. Der Holzboden besteht aus der französischen Eichholzsorte Nova Antica und wurde auch in Frankreich produziert, um dann in englischer Verlegeart in den Zimmern der Tellstrasse zu landen.
Die Korpusse, Tablare und Regale in der Küche sind aus SPERRACOLOR gefertigt worden. Das finnische FSC-zertifizierte Birkensperrholz besteht
aus geschälten Furnieren und ist mit einem semi-transparenten Lack auf Wasserbasis überzogen. Für den nötigen Schutz sorgt der Melaminharzfilm, der die Oberflächen kochwasserfest macht.
Die Arbeitsplatte in der Küche ist ein Stein aus Brasilien und als Natursteinplatte äusserst widerstandsfähig. New Palmira Black (so heisst der Stein tatsächlich, das ist nicht unser Spitzname für ihn) verfügt über eine zarte Struktur der Oberfläche, die von der Leather-Schleifung kommt und eine sehr warme Haptik hat.
Die Fenster der Tellstrasse lassen sich nicht kippen. Und das ist Absicht. Sie stammen von einem der erfahrensten Holz- und Fensterbauer der Schweiz, die nun schon in dritter Generation bestehen. Als uns die
Spezialisten erklärt haben, wie schädlich gekippte Fenster für die Umwelt sind (durch jedes dauerhaft gekippte Fenster entweicht jährlich Energie aus 200 Litern Heizöl!), haben wir uns für ein Statement entschieden: Hier wird nicht gekippt.