Ursprünglich als Pferdestallung, Remise und Werkstatt genutzt, hat das zweistöckige Gebäude im Innern des Tellhofs seit seiner Erbauung 1899 bereits verschiedene Umnutzungen und Umbauten erlebt.
So wichen 1930 die Pferde den Automobilen und aus dem Stall wurden Garagen
gemacht. Ca. 1945 wurde das Hofgebäude mit einer Anlieferungsrampe und einem Warenlift mit markantem Dachaufbau ergänzt und fortan als Lager genutzt. Der Warenlift ist seit 2007 verschwunden und die Zeiten des Warenumschlags sind für den Kreis 4 längst vorbei.
Aufgrund des schlechten baulichen Zustands darf heute nur das EG genutzt werden, da über den Rest des Gebäudes ein Nutzungsverbot verhängt wurde. Nun steht mit dem Umbau, der in den nächsten Wochen startet, eine neue Phase bevor.
In einer Stadt wie Zürich sind die Gebäude in der Innenstadt einem ständigen Wandel unterworfen. Entsprechend der ursprünglichen gewerblichen Nutzung, die für die meisten Hofgebäuden vorgesehen war, soll auch in Zukunft das Arbeitsleben in der Liegenschaft florieren.
Das Flachdach, das dem Bau trotz seines Alters eine zeitgenössische und geradlinige Architektursprache verleiht, soll sich seiner Umgebung öffnen, wie es das Hofgebäude in dem Jahrhundert seines Bestehens symbolisch laufend getan hat. Ein grosszügiges Oberlicht schenkt dem oberen Stock natürliches Licht, was im schmalen Hinterhof sonst nur zu bestimmten Tageszeiten möglich ist. So entsteht ein hoher, heller Raum, der sich der Sphäre öffnet, die in Zürich nie ein Platzproblem bieten wird: der Höhe.